
Unsere Ensemble
Vom Suchen und Finden, Spielen und Begeistern
Die Gefährten der Musen – so der Name des Alte Musik-Ensembles, das 2010 in Hamburg gegründet wurde.
Mitglieder des Ensembles sind musikalische Profis – Sänger, Instrumentalisten – sowie Jugendliche, die nach historischem Vorbild musizieren.
Hier ist die Interpretation nicht nur „informiert“, sondern auch „inspiriert“. Denn wir, die Gefährten der Musen, machen es wie unsere Vorbilder im 17. Jahrhundert; wir spielen und singen mit dem Wissen und der Schulung der Jetzt-Zeit und behalten uns dabei ein neugieriges Musizieren, das nie in Gefahr läuft, konventionell zu werden.
Je nach Programm konzertieren wir in voller oder kleiner Besetzung.
Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die historische Aufführungspraxis neu zu denken. Dabei gingen wir tief in die Musikgeschichte zurück und untersuchten die damaligen Lern- und Aufführungsmethoden,
- die Schüler der Lateinschulen wirkten bereits in jungen Jahren am Chorgesang, bei Oratorien, Kantaten und Motteten, in den Gottesdiensten mit.
- Musik wurde auf den Bedarf hin komponiert – für spezielle Anlässe und vorgegebene Besetzungen hin.
Dieser Methode verpflichteten wir uns und nahmen unsere Arbeit auf. Mittlerweile sind aus den Schülern der Anfangsjahre ebenso studierte Instrumentalisten wie auch leidenschaftliche Amateure geworden.
Auch wenn diese Musik des Barock heute wieder zum Klingen gebracht wird, so entsteht zwangsläufig ein anderes Ergebnis. Ein Ergebnis, das über die korrekte Wiedergabe der Noten und die vorgesehene Instrumentierung hinaus bei allem Wissen und allen Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis eine eigene Diktion hat und damit ein neues musikalisches Erleben schafft.
1. Preis beim "Nachtklang" des Musikfest Erzgebirge 2022
The Muses' Fellows gewinnen eine CD-Produktion mit Deutschlandfunk Kultur
Mit einem Programm aus Musik des 17. Jahrhunderts kombiniert mit Eigenkombinationen haben wir unser Publikum überzeugt.
Erinnerung, Sehnsucht, Liebe und Glück waren die Themen.
Die Texte unserer eigenen Kompositionen (gedichtet von Henrike Lehmann und Julia-Sophie Zieschang) spiegelten menschliches Seelenleben in Beobachtungen der Natur: die Leichtigkeit des Seins der Schmetterlinge im Frühling oder die Schwere von Regentropfen auf zarten Blüten.
Die Stücke der Alten Musik dagegen lagen "im Dunkeln": Ietzund kömpt die Nacht herbey (Johann Nauwach) und A Catch on Midnightcats (Michael Wise).
Wir freuen uns, sind dankbar und bereiten nun die CD-Aufnahme vor.
In der Presse
Radio-Features und Rezensionen
Concerto 5/2012
Tradition wird hier verblüffend frisch und frank kombiniert.
Pizzicato 4/2021
Geistige Vertiefung, musikalische Intensität und inneres Feuer kennzeichnen die Darbietungen von The Muses Fellows, denen es mit viel Einfühlungsvermögen gelingt, die Musik abheben und schweben zu lassen. Da gibt es nur eines: Augen schließen und mit schweben….

Die machen einfach
Deutschlandfunk, 2015
Ein Feature von Bernd Heyder
Früher war die historische Aufführungspraxis Alter Musik einigen Spezialisten vorbehalten, heute findet sie sich im Ausbildungsangebot der Hochschulen. Doch warum bis zum Studium warten? Schon viel früher lassen Teenager sich vom Drive der barocken Klangrede mitreißen und entdecken dabei gleichzeitig neue musikalische Perspektiven.

Windkanal 1/2014
Monika Mandelartz hat begriffen, dass kindgerechte Kunst nicht zwangsweise modern sein muss.
Hamburger Abendblatt 2/2014
Mal scheint die Musik anzurollen, mal staut sich das Zeitmaß. Dass es nie plakativ wirkt, sondern organisch, verdankt sich Mandelartz‘ Zeitkonzept.

"O wie glücklich ist die Mühsal –
Alte Musik in der Musikschule"
Deutschlandradio Kultur, 2014
Ein Feature von Magdalene
Melchers

Unsere Musikerinnen und Musiker
Zu The Muses' Fellows und zur Musik von Thomas Selle
Monika Mandelartz
Leitung, Cembalo, Harfe, Orgel, Blockflöte
Nach jahrelangem Abschreiben der originalen Handschriften einige Stücke erstmals zum erklingen zu bringen, ist aller größtes Glück. Ich selbst hatte bei der Beschäftigung damit bereits eine Vorstellung, wie diese Sachen klingen sollten. Dazu haben die Musikerinnen und Musiker unseres Ensembles ihre höchstpersönlichen Sichtweisen eingebracht.
Anne Schneider
Sopran
Noten sind ein Code: Der Komponist übersetzt seine Interpretation eines Textes in die Notenschrift und wir Musiker dürfen diese nun wieder rückübersetzen in Musik, mit unserem jeweils eigenen Zugang. Diesen Vorgang des Dechiffrierens so anzulegen, dass wir nicht in einer Art Notenkorsett kleben bleiben, sondern dass wir sehr genau und gemeinsam den Duktus dahinter spüren und ihm Raum geben – das macht das Musizieren mit den Muses' Fellows aus.
Wir sind so frei.

Julla von Landsberg
Sopran
Eine ganz besondere Freude war es mir, bei The Muses‘ Fellows immer wieder auf musikbegeisterte Kinder und Jugendliche zu treffen. Musik überwindet alle Grenzen, die der Sprache, der Nationalitäten, der Zeit und auch des
Alters. Monikas ansteckender Enthusiasmus für die Musik Thomas Selles und ihr Engagement in der musikalischen Kinder- und Jugendausbildung liefert den passenden Nährboden für dieses wunderbare Zusammenwirken.
Ich wünsche mir, dass Musik immer wieder dazu beiträgt, dass Menschen sich wirklich begegnen, die sich vorher nicht kannten, die Herzen derer erhebt, die sie musizieren und jener erfreut, die sie hören!

Sönke Tams Freier
Bass
Seit meiner Zeit als Knabensopran begleitet und fasziniert mich der Bereich der Alten Musik. Erst als Schüler, jetzt als Berufssänger, habe ich Monikas Entdeckungen von Selles Musik miterlebt.
Es ist höchst spannend, immer neue Facetten und geniale Momente des ehemaligen Kirchenmusikdirektors meiner Heimatstadt Hamburg entdecken und interpretieren zu dürfen.
Stephan Scherpe
Tenor
Das Musizieren im Ensemble The Muses' Fellows hat in mehrfacher Hinsicht meinen musikalischen Horizont erweitert. Auf der einen Seite eröffnet sich in Zusammenarbeit mit Monika und ihrer jahrelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Alten Musik im allgemeinen und in Bezug auf die Musik Thomas Selles im besonderen eine mir neuartige Form des Musizierens. So manch starre Struktur wird aufgelockert und die Musik gewinnt trotz ihres Alters eine ungeahnte Lebendigkeit.
Auf der anderen Seite steht die Zusammenarbeit mit ihren Schülern, die zu einem besonderen Erlebnis wird, welches ich nicht missen möchte. Die jungen Kollegen und Kolleginnen stehen den bereits "fertig" studierten Musikern in Sachen Musikalität und Professionalität in nichts nach. So gelingt nicht nur ein wunderbarer Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen, sondern auch ein hervorragendes Klangergebnis, welches vor Lebendigkeit und Musizierfreude nur so sprüht.

Elisabeth Pawelke
Sopran
Musik öffnet die Augen für das Wesentliche. Dies geschieht für mich besonders im Wahrnehmen der Stimmen im Ensembleklang und darin meiner eigenen, in der Balance zwischen Innen und Außen.

Laura Fierro
Violine
It´s a privilege to be an instrument of the music, a canal to share beauty to all hearts and souls thirsty of art.
Florian Sievers
Tenor
Unglaublich, was für großartige Musik teils unentdeckt in den Archiven schlummert. Ein wenig von diesem Schatz, einen Auszug aus dem umfangreichen Werk von Thomas Selle mit „heben“ zu dürfen, war und ist mir ein großes Vergnügen und eine wertvolle Erfahrung.
Henriette Urban
Harfe
Gerne denke ich an die Aufnahme der CD mit Musik aus meiner Heimat zurück. Seit meinem elften Lebensjahr spiele ich in diesem Ensemble, damals waren Sönke und Julla mit dabei. Ich finde tatsächlich, dass Selles Musik und Texte auch für uns heute noch aktuell sind: Leben und Liebe, Glaube und Hoffnung.
Das war mein letztes Schuljahr in Hamburg, inzwischen studiere ich Bachelor Barockharfe in Brüssel.

Benjamin Glaubitz
Tenor
Eigentlich ist es erstaunlich, dass die schöne Musik Selles selten zu hören ist. Umso besonderer und glücklicher der Umstand, dass Selle posthum in Monika eine so große Enthusiastin gefunden hat. Selle hätte sich auf jeden Fall gefreut!

Julietta Fricke
Blockflöte
Die Beschäftigung mit Quellen spielt in meinen Studium der Historischen Musikwissenschaft und Geschichtswissenschaft eine alltägliche Rolle, dabei bekommt man die originale Quelle jedoch selten in materieller Form zu Gesicht. Ein gemeinsamer Blick mit Monika in Thomas Selles Salzwedeler Handschrift sowie die Möglichkeit, diese zum Klingen zu bringen, eröffnete mir völlig neue Perspektiven auf das Quellenstudium.

Adriano da Silva Trarbach
Blockflöte
Wenn ich an Thomas Selle denke, kann ich sicher sagen, dass seine Musik mich vom ersten Ton an begeistert hat. Mit der konnte ich mich in so einer Art verbinden, die ich kaum erklären kann: wenn ich unsere Aufnahmen höre, weiß ich, dass es wunderschön klingt! Gleichzeitig frage ich mich aber auch, ob es mir in dem Moment der Aufnahme bewusst war, was ich da gespielt habe. Also bleibt es immer eine spannende Überraschung, die mich immer wieder reizt, seine Musik zu spielen.

María Carrasco
Violine
Die Musik von Thomas Selle ist sehr berührend, aber auch frisch und lebendig. Meiner Meinung nach, ist er ein exemplarisches Vorbild von der norddeutschen Musiktradition aus der Barockzeit.

